Mein dritter Gedichtband ist da. Zur Feier dieses glücklichen Umstands ruft die unabhängige Onlinebuchhandlung TUBUK dazu auf, bis zum 20. Februar ein Foto zu einem von drei Gedichten aus meinem Buch einzusenden. Welche Gedichte das sind und wohin ihr Euer Dickicht-Foto am besten schickt, steht im TUBUK-Blog. Zu gewinnen gibt es auch was. Also: auf ins Dickicht der gebundenen Sprache.
im sommer sitzen die alten
So heißt nicht nur ein Gedicht aus meinem Band „Streumen„, sondern auch ein Kurzfilm von Beate Kunath, die mein Gedicht zum Anlass für einen stillen Film über drei Frauen und einen verschenkten Koffer genommen hat. Ihr findet „im sommer sitzen die alten“ auf dem DVD-Sampler „L-Shorts – Die Zweite“, und hier könnt ihr ihn bestellen. Und grüßt mir die Alten.
Ein neuer Gedichtband
sieht so aus und erscheint im Februar. Also auf ins Dickicht der gebundenen Sprache! Eine Textprobe findest du in meiner Vorratskammer.
Walhalla
„Wären Rosen nie verblüht und wäre der Frost nie gekommen und wäre da und dort nicht einer gefallen, den ich nicht mehr wecken konnte, brauchten wir keinen Himmel als hienieden – und wäre Gott in diesem Sommer hier gewesen und hätte gesehen, was ich sah – ich glaube, Er müsste Sein Paradies für überflüssig halten.“ (Emily Dickinson)
Flamingos in der zweiten Auflage
In einer schicksalsschweren Nacht vor sieben Monaten spazierte ein Fuchs in den Zoo von Helsinki auf der Insel Korkeasaari und machte sämtliche fünfzehn Flamingos kalt. Der älteste Flamingo war 48 Jahre alt. Jetzt gibt es auf Korkeasaari noch weniger Flamingos als in meinem gleichnamigen Buch. Aber das gibt es jetzt in der zweiten Auflage. Ein schaler Ersatz, doch er verdient Erwähnung.
Menikö matkanne hyvin
… heißt in deutscher Sprache: Hatten Sie eine gute Reise? Allerdings! Hier geht’s zum Reiseblog.
Danke heißt auf Finnisch Kiitos
Vor zwei Tagen habe ich eine Wette gegen Klaus Schöffling verloren, weil mein Erzählband „Flamingos“ den Hotlistpreis der unabhängigen Verlage gewann. Ich finde, das ist eine gute Entschädigung für eine verlorene Wette. Und weil ich so verblüfft war, dass ich nur Unsinn erzählen konnte, als ich da vorne stand („Herr Wieser, ich wünschte, ich hätte Ihnen meinen feuchten Händedruck ersparen können.“), danke ich an dieser Stelle und in ungeordneter Reihenfolge allen, die den „Flamingos“ den Weg geebnet haben: Peter Hinke, Marlen Pelny, Klaus Schöffling, dem gesamten Verlag Schöffling & Co. und allen Anhängern dieser aufregenden, weil unabhängigen Verlagswelt, ich danke Euch von Herzen.
Und ab jetzt wird es wieder ruhiger auf dieser Website, weil ich für den Rest des Monats in Helsinki bin. Einen kleinen Reiseblog von Jan Christophersen und mir finden Sie genau hier: bitte klicken. Wiedersehen.
Bombing of poems
Am 28. August 2010 regnete es über dem Berliner Lustgarten lauter Gedichte. Ein Helikopter streute 100.000 Lesezeichen mit Gedichten von 80 Autoren aus Deutschland und Chile auf den Platz zwischen Berliner Dom, Zeughaus und Altem Museum. „Poetry Rain“ war eine Aktion der chilenischen Künstlergruppe Casagrande zusammen mit der Literaturwerkstatt Berlin – gegen Krieg und für Aussöhnung. So gern wär ich dabei gewesen. Aber ich war ja dabei, nur eben auf dem Papier.
So schreibt man Heiner Müller
… auf Serbisch, habe ich vor ein paar Tagen gelernt. Was habe ich noch gelernt? Dass serbische Autoren gern mit kroatischen, slowenischen usw. Autoren zusammensitzen. Mit und ohne Schnaps. Dass Belgrad im Herzen eine europäische Stadt ist, nur eben noch ein bisschen mehr. Dass „Balkan“ kein Schimpfwort mehr sein darf. Dass eine eigentlich zweistündige Autofahrt von Belgrad nach Pécs sieben Stunden dauern kann, wenn man über Kroatien fährt. Und dass „European Borderlands“ nicht bedeutet, dass ein Land, das knapp außerhalb der EU liegt, nicht mehr zu Europa gehört.