Die Demokratie verteidigen im Digitalen Zeitalter

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Im Folgenden findet ihr die deutsche Fassung des internationalen Appells einer kleinen Gruppe von Schriftstellern und Schriftstellerinnen: „Writers Against Mass Surveillance“. Zu den Unterzeichnern zählen unter anderem Arundhati Roy, Orhan Pamuk, Margaret Atwood und T.C. Boyle. Wer diesen Appell unterstützen möchte, kann das auf der Petitions-Plattform change.org tun.

„In den vergangenen Monaten ist ans Licht gekommen, in welch ungeheurem Ausmaß wir alle überwacht werden. Mit ein paar Maus-Klicks können Staaten unsere Mobiltelefone, unsere E-Mails, unsere sozialen Netzwerke und die von uns besuchten Internet-Seiten ausspähen. Sie haben Zugang zu unseren politischen Überzeugungen und Aktivitäten, und sie können, zusammen mit kommerziellen Internet-Anbietern, unser gesamtes Verhalten, nicht nur unser Konsumverhalten, vorhersagen.

Eine der tragenden Säulen der Demokratie ist die Unverletzlichkeit des Individuums. Doch die Würde des Menschen geht über seine Körpergrenze hinaus. Alle Menschen haben das Recht, in ihren Gedanken und Privaträumen, in ihren Briefen und Gesprächen frei und unbeobachtet zu bleiben.

Dieses existentielle Menschenrecht ist inzwischen null und nichtig, weil Staaten und Konzerne die technologischen Entwicklungen zum Zwecke der Überwachung massiv missbrauchen.

Ein Mensch unter Beobachtung ist niemals frei; und eine Gesellschaft unter ständiger Beobachtung ist keine Demokratie mehr. Deshalb müssen unsere demokratischen Grundrechte in der virtuellen Welt ebenso durchgesetzt werden wie in der realen.
* Überwachung verletzt die Privatsphäre sowie die Gedanken- und Meinungsfreiheit.
* Massenhafte Überwachung behandelt jeden einzelnen Bürger als Verdächtigen. Sie zerstört eine unserer historischen Errungenschaften, die Unschuldsvermutung.
* Überwachung durchleuchtet den Einzelnen, während die Staaten und Konzerne im Geheimen operieren. Wie wir gesehen haben, wird diese Macht systematisch missbraucht.
* Überwachung ist Diebstahl. Denn diese Daten sind kein öffentliches Eigentum: Sie gehören uns. Wenn sie benutzt werden, um unser Verhalten vorherzusagen, wird uns noch etwas anderes gestohlen: Der freie Wille, der unabdingbar ist für die Freiheit in der Demokratie.

WIR FORDERN DAHER, dass jeder Bürger das Recht haben muss mitzuentscheiden, in welchem Ausmaß seine persönlichen Daten gesammelt, gespeichert und verarbeitet werden und von wem; dass er das Recht hat, zu erfahren, wo und zu welchem Zweck seine Daten gesammelt werden; und dass er sie löschen lassen kann, falls sie illegal gesammelt und gespeichert wurden.
WIR RUFEN ALLE STAATEN UND KONZERNE AUF, diese Rechte zu respektieren.
WIR RUFEN ALLE BÜRGER AUF, diese Rechte zu verteidigen.
WIR RUFEN DIE VEREINTEN NATIONEN AUF, die zentrale Bedeutung der Bürgerechte im digitalen Zeitalter anzuerkennen und eine verbindliche Internationale Konvention der digitalen Rechte zu verabschieden.
WIR RUFEN ALLE REGIERUNGEN AUF, diese Konvention anzuerkennen und einzuhalten.“

Sichtbare Dichtung: Poetryfilm Teil 3

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Weiter unten findest du Teil 1 und Teil 2 meiner kleinen Reihe zur Sichtbaren Dichtung. Nur Mut zum Scrollen!

Die in Berlin lebende Filmemacherin Ebele Okoye hat das Gedicht „meine heimat“ (es steht in meinem zweiten Band Streumen<) zu einem berückend schönen Kurzfilm verarbeitet. Darin kommt sogar das Tempelhofer Flugfeld in Berlin vor. Heute wird es als Park genutzt, es gibt in Berlin keine einzige Stelle, an der man gleichzeitig so viele Flugdrachen bei der Arbeit betrachten kann. Und ich wohne ganz in der Nähe. Viel Spaß beim Ansehen, Film ab!

Sichtbare Dichtung: Poetryfilm Teil 2

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Hier kommt ein schöner, stiller Poetryfilm von Marlen Pelny und Beate Kunath zu einem Gedicht von mir, das in Streumen nachzulesen ist. Sonderbarerweise habe ich in der Zeit, als sie den Film drehten (und mir nichts von seinem genauen Inhalt verrieten), zum ersten Mal in meinem Leben Kraniche in meiner Heimat entdeckt. Dabei verläuft ihre Fluglinie eigentlich weiter östlich.

Hörbare Dichtung (Teil 2)

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Die neuseeländische Autorin Hinemoana Baker hat ein Gedicht geschrieben, das ich sehr mag, es heißt: „dismantling the crane“. Darum hab ich es übersetzt. Und weil ich schon dabei war, hab ich’s gleich aufgenommen und gemeinsam mit dem Klangkosmonauten Sebastian Reuter vertont. Hier also das zweite Geschenk für die Freunde hörbarer Dichtung:

Die fast unlösbare Preisfrage lautet: Woher stammt die Basar-Atmo aus der ersten Häfte des Stücks?

Hörbare Dichtung (Teil 1)

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Hier kommt eine kleine Gedichtvertonung, die ich zusammen mit dem Klangkosmonaut Sebastian Reuter gemacht habe. Der darin enthaltene (neuseeländische) Vogel trägt auch in Wirklichkeit den Namen einer bekannten Reisegesellschaft – und singt zweistimmig. Verehrte Hörerschaft, die Preisfrage lautet also: Um welchen Vogel handelt es sich?

Das ist das erste Geschenk für die Freunde und Freundinnen hörbarer Dichtung. Ein zweites folgt bald.

Zebras und Glückwünsche! Filme und Gedichte!

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2580-logo-crop-1328802811963Heute beginnt im Berliner Kino Babylon ein Filmfestival der Dichtkunst mit dem schönen Namen ZEBRA und einem Programm, das mich glücklich macht. Warum?

Weil in diesem Jahr Filmemacher und Filmemacherinnen aus meinem Gedicht „meine heimat“ (hier die Tonaufnahme dafür) Kurzfilme gemacht haben, die unterschiedlicher und aufregender nicht sein könnten. Die dreizehn Filme, die eine unabhängige Jury am besten fand, werden am Sonnabend ab 14 Uhr im Saal 2 ausgestrahlt. Darunter ein atemberaubender Animationsfilm von Ebele Okoye aus Nigeria, Harald Opels Stop-Motion-Roadmovie, der poetische Musicclip von Antonio Poce und Valerio Murat aus Italien und viele andere Geschenke für Aug‘ und Ohr.

Ich werde auch da sein, ein paar Gedichte vorlesen und mit den Machern und Macherinnen der drei besten Poetryfilme öffentlich quatschen. Die Jury hat nämlich ausgezeichnet: Rainer Komers aus Mühlheim (Ruhr) und Berlin, Johanna Wagner aus Motala, Edinburgh und Berlin und Lisi Prada aus Madrid. Herzlichen Glückwunsch! Champagner und Zebras!

Nein.

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33489448ZIn diesem Bändchen stammt jedes Gedicht von einem anderen Autor oder einer anderen Autorin. Aber nicht jeden oder jede hätte man in einer Reclam-Anthologie erwartet.
So finden sich neben kanonisierten Helden wie Friederieke Mayröcker und Künstlern des Reimgedichts wie F.W. Bernstein auch die Frontfrau von „Wir sind Helden“, Judith Holofernes, oder das Pop- und Prosarätsel namens Peter Licht.

Alle schön von A bis Z geordnet, als gäbe es keine Unterschiede, und schön im papierweißen Hardcover, das auch noch in die Hosentasche passt. Geht es noch schöner? Die Antwort, verehrte Leserschaft, findet sich im Titel dieses Eintrags.